Afghane-Saluki-Mix-Hündin: BELLA

Afghane-Saluki-Mix-Hündin: BELLA

23.12.2023

Leider sterben unsere Schätze auch noch kurz vor Weihnachten. Es ist immer hart, aber irgendwie wünscht man sich zu Weihnachten Ruhe, Entspannung und dass irgendwie alles schön ist.
Die schöne Bella ist gegangen, sie war ein Kind der Liebe (nein in Wirklichkeit entstand sie bei einem aus dem Ruder gelaufenen Animal Horder) zwischen dem einmaligen Emanuel (hieß er bei uns) und unserer schönen Nubia (beide bereits über der RBB).
Das untröstliche Frauchen Christina schreibt:

„Heute Morgen um halb fünf blieb für uns wieder die Zeit stehen. Schon wieder. Bella ist tot. Wir fühlen uns noch ganz erstickt davon, dass Gizai gerade gegangen ist. Und jetzt Belli. Es gab keine Wahl, keine Alternative, keine Möglichkeit mehr irgendwie unser Bellchen zu retten. Renales Lymphom und dazu jetzt schwere akute Pankreatitis. Keine Minute länger sollte sie die nicht zu beherrschenden Schmerzen ertragen müssen. Bella kam im November 2013 ganz unverhofft zu uns. Eigentlich wollte ich nur die 12,5 Jährige Indra am anderen Ende Deutschlands abholen. Und dann erfuhr ich auf dem Wege von Karin (bei der ich Pause machte), dass die Tochter meines Möbbchens von ihren Adoptanten nach wenigen Wochen zurückgegeben wurde, weil sie über den Zaun sprang. Spontan machte ich auf dem Rückweg einen „kleinen Umweg“ über den verschneiten Hochschwarzwald und dann hatte ich zu der geplanten Saluki-Rentnerin noch einen jungen Afghanen-Saluki-Mix-Hüpfer im Auto. Gut dass Hendrik, der beste Mann der Welt genauso verrückt ist wie ich. Und was für ein toller Hund war sie. Zehn Jahre lang hat die kleine schwarze Italienerin unser immer wieder neu zusammengewürfeltes Rudel aus meistenteils körperlich oder seelisch angeschlagenen, oft steinalten Salukis, Barsois, Afghanen und Tazis gemanaged. Souverän führte sie die Hunde ohne körperlich grob zu werden. Sie hat immer sehr getrauert wenn ein Hund aus unserem Rudel ging. Ich stelle mir vor jetzt gerade tobt sie mit all unseren Hunden im Sonnenschein im Jenseits und lässt es sich richtig gut gehen. Belleflitz, Rudelchefin, Piratin, Zauberhund, Fusselina, Wie sollen wir denn leben ohne Dich?“
Ein lieber Dank an Christina & Henry!

Greyhoundrüde: Mickey

Greyhoundrüde: Mickey

17.12.2023

Leider gibt es auch sehr, sehr traurige Neuigkeiten von Eva & Heinz-Georgs Greyhound & Barsoi-Truppe:

„Wir haben leider schlechte Nachrichten… Wir mussten Mickey einschläfern lassen. Er hatte sich so schwer verletzt, dass es leider keine andere Möglichkeit gab.

Die ganze Geschichte:

Am Samstagabend kam ich nach Hause, Heinz-Georg hat die Meute rausgelassen und alle sausten in Richtung des Gittertors, das den Garten vom Parkplatz trennt. Als ich gerade aus dem Auto gestiegen war schrie ein Hund ganz jämmerlich, das war Mickey, er lag da und kam nicht mehr hoch. Ich habe ihn hochgezogen und auf die Beine gestellt, er konnte aber hinten nicht stehen. Wir haben ihn dann ins Auto gehoben und ich bin in die Tierklinik Hofheim gefahren. Das Röntgen hat einen Beckenbruch ergeben. Er wurde stationär aufgenommen, zwecks Stabilisierung und damit die Chirurgen nach ihm schauen. Der Arzt, der uns am Sonntag angerufen hat, hatte dann die ganz schlechten Nachrichten. Trotz Schmerzmitteltropf ging es Mickey sehr schlecht, er hatte nach wie vor erhebliche Schmerzen und inzwischen waren auch neurologische Ausfälle dazugekommen. Es muss also außer dem Beckenbruch noch mehr passiert sein, sein Rücken war ja ohnehin nicht in Ordnung. Wir haben uns dann schweren Herzens - auf Anraten des Arztes - entschlossen, auf weitere Diagnostik zu verzichten und ihn einschläfern zu lassen. 

Mit elf Jahren und zwei Monaten war er zwar nicht mehr der Jüngste, aber so mitten aus dem Leben „geschossen", das haben wir noch nicht erlebt, eine scheußliche Erfahrung. Wir sind sehr traurig, er fehlt überall unser großer Bub

Ein Bild von ihm auf seinem Lieblingsplatz - erst vor ein paar Tagen gemacht - hänge ich an.“

Liebe Eva & Heinz-Georg, wir sind auch sehr traurig über Mickeys Tod.
Wir drücken Euch ganz fest, leider passiert so etwas Furchtbares. Das gehört manchmal zum Leben dazu. Das fühlt sich besonders schlecht an, vor allem dann, wenn man wirklich alles für seine Tiere tut.

Afghanen-Hündin: IVA

Afghanen-Hündin: IVA

13.12.2023

Ach wir sind traurig:
Unsere Karin schreibt:

„... und dann ist nichts mehr wie es war ...

Mit schwerem Herzen, aber voller Dankbarkeit für eine wunderbare, glückliche und lehrreiche Zeit gefüllt mit unzählbaren außergewöhnlichen Augenblicken, die wir zusammen erleben durften, mit Stunden, die ich Euch beobachten durfte, mit Kilometern, die wir gemeinsam durch die Welt gegangen sind und der Freude, dass Euch und uns ein so tiefes Vertrauen verband, dass Blicke und kleine Gesten reichten, um zu verstehen, musste ich Euch weiterziehen lassen...

Danke

Püppa ((Diva) 10.07.2013 - 26.09.2023) und

Eiwa ((Waleria CK) 06.07.2010 - 13.12.2023),

dass Ihr diesen langen Weg, mit mir gegangen seid, auf dem wir so viel von- und übereinander gelernt haben.

Nun rennt wieder zusammen mit Eurem Reddy, durch die endlose Weite hinter dem .

Danke Helge, dass Du mir die Schätze anvertraut hast!“

Liebe Karin, danke für alles, sie hatten ein wunderbares Leben bei dir!

Saluki-Rüde: Gizai (ehemals Nael)

Saluki-Rüde: Gizai (ehemals Nael)

 
11.12.2023
 

Unser Gizai ist tot. Er stammte aus eine Zuchtauflösung in Frankreich und war in einem Tierheim entsorgt worden. Damals im November 2021 gelang es insgesamt vier Salukis noch ein schönes Leben zu verschaffen. Der fast 11 Jahre alte Gizai durfte damals zu Christina & Henry und ihrem Orientalen-Rudel.
Sie schreiben:
„Unser kleiner seltsamer roter Geist namens Gizai ist jetzt wieder bei seiner besten Freundin dem grauen Geist Faruna. Ich hatte schon vor einiger Zeit den inoperablen Krebs entdeckt, mit Behandlung ging es ihm erst sehr gut. Seit 3 Tagen plötzlich trotz aller Therapieversuche täglich schlechter. Heute ging es dann rapide bergab, Schmerzen trotz starker Opioide. Er fehlt so sehr....obwohl er einer der ruhigsten Hunde im Rudel war ist die Wohnung voller Hunde irgendwie leer. Unsere wilde Hexe Sama ist verzweifelt und sucht ihn, dabei haben sich die beiden Alten täglich angegiftet wegen des beliebtesten Liegeplatzes in der Küche. Nur um nach der Keiferei kuschelnd zusammen zu liegen. Jetzt ist sie ganz verloren und läuft mir noch mehr piepsend hinterher. Und wie soll ich denn schlafen ohne Gizai der sich an meine Beine kuschelt? Ach verdammt, er hätte einfach noch so viel mehr schöne Zeit verdient gehabt nachdem er so ein trauriges Vorleben hatte.“

Vielen lieben Dank, dass ihr diesem hüschen, wenn auch schwierigen Schatz, noch zwei schöne Jahre gemacht habt.

Saluki-Rüde: Efendi

Saluki-Rüde: Efendi

11.12.2023

Unser Effi ist tot!
Wir sind traurig. Er hatte viel zu wenig Zeit in seinem schnuckeligen Zuhause, das er seit Ende Januar diesen Jahres haben durfte.
Frauchen Anette schreibt:

„Mein geliebter Efendi 27.09.2012 - 07.12.2023

Die Zeit die wir hatten war viel zu kurz! Du hast dich ganz schnell in mein Herz geschlichen und es im Sturm erobert und Du hast dein neues Leben sichtlich genossen, leider waren uns nur 10 Monate und 9 Tage miteinander vergönnt. Du fehlst mir unsagbar.... „


Liebe Anette, wir danken dir von Herzen. Leider gibt es so wenige Menschen, die alte Schätze bei sich aufnehmen, und sie hegen und pflegen.

Afghanen-Hündin: SCHEHERAZADE

Afghanen-Hündin: SCHEHERAZADE

24.11.2023

Mach’s gut Genni.

"Scheherazade *18.04.2011*-*24.11.2023* Au revoir ma fille d'or.

Im Sommer 2016 durften wir die schöne fünfjährige Scheherazade bei uns willkommen heißen. Sie war unser Goldstückchen. So schön, so lieb und vor allem so lustig. Ausgestattet mit erfrischendem Temperament, Selbstbewusstsein und Lebensfreude, für die wir die Afghanen kennen und lieben. Wir nannten sie Genni. Ihr richtiger Name lautete allerdings Gaga. Und je länger sie hier war, umso häufiger habe ich gedacht : Das passt ! Zu ihrem wundervollen Wesen gehörte immer auch eine Prise *Gaga*. Wenn sie sich gefreut hat, egal ob auf Ausflüge oder eine gute Mahlzeit, hat sie mit vollem Schwung Sofas und Sessel an die Wand gefahren, sich beim Hochspringen um die eigene Achse gedreht und ihrer Aufregung ziemlich stimmgewaltig Ausdruck verliehen. Sie war die Montserrat Caballe unter unseren Hunden. Hat ihre Stimme geliebt, viel und gerne und vor allem laut und leidenschaftlich eingesetzt. Jahre später, nach einer schweren Erkrankung musste Genni notfällig kastriert werden. Danach haben wir ihr keine Bikini-Figur mehr abverlangt, ihr üppiges Haarkleid hat sie sportlich kurz getragen und so sah sie dann im Alter eher aus wie ein kleines goldenes Bärchen. In den letzten Wochen ging es dann leider rapide bergab mit Genni's Gesundheit und vor ein paar Tagen zeigte sie deutlich, dass sie nicht mehr kann und nicht mehr mag.

Ach Genni, es war eine wirklich schöne lange Zeit mit dir. Und ich verspreche dir, in deinem Himmel gibt es keine Azawakh"

Lieben Dank für alles liebe Andrea!

Windspiel-Hündin:Urmel

Windspiel-Hündin:Urmel

15.11.2023

Z
Urmelchen schlief natürlich mit im Bett, Besonderheit: bitte auf dem Kopfkissen und unbedingt zugedeckt aber nicht den Kopf, der muss frei bleiben! Sie war später absolut stubenrein, gab Laut, wenn die Tür mal zu war und sie raus musste. Sie ging immer mit einem lächelnden Gesichtsausdruck (ich hoffe, ihr versteht, wie ich das meine) spazieren und kuschelte mit den anderen Butzis um die Wette. Wer einmal erlebt hat, wie herzig diese kleinen, nervigen Dinger miteinander kuscheln, versteht - sie allein zu halten ist einfach gemein.
Mein Urmelchen war immer gesund, weder Epilepsie noch Augenprobleme noch sonstwas. Sie schien ihr neues Leben mit jedem Atemzug voll auszukosten, es war eine Freude, ihr dabei zusehen zu dürfen. Sie war auch immer gut beieinander. Im Bad stürzte sie sich auf die leere Kloplapierrolle, wenn es eine gab. Sie und Luca spielten erst damit und dann wurden sie zerpflückt- und Pippa frass dann die Stückle🙈 oft nahm ich eine Schere, um die eine Rolle in zwei Teile zu schneiden, damit jeder der beiden was davon hatte.
Ich sagte immer meinen Besuchern, Urmel wird 20 so fit wie sie ist. Umso mehr traf mich dann der Epilepsieanfall, den sie eines Abends hatte. So schlimm, mit allem, was dazu gehört. Ich hoffte, sie würde sie über Nacht wieder erholen, jedoch hatte sie nachts einen zweiten, genauso schlimmen. Sie erholte sich nicht. Sie war total schlaff, konnte nicht mehr stehen, sie war schon halb woanders, so daß wir sie erlösen mussten.
Mein Urmelchen wurde sechzehn Jahre alt. Ich bin so dankbar für jeden Tag, den ich mit ihr verbringen durfte ❤️
Barsoi-Rüde: Joker

Barsoi-Rüde: Joker

09.02.2023

Dies ist die Geschichte von Joker. Er kam am 25. Dezember 2016 zu uns, ein Weihnachtshund.
Ein Barsoi aus Russland, dort ausgesetzt aufgefunden, im russischen Tierheim von einer deutschen Tierärztin betreut, die uns um Hilfe bat. Joker, damals ca eineinhalb Jahre jung, hatte ein kaputtes Kniegelenk. Mein Doc hat dann folgende knappe Diagnose gestellt: Patellaluxation im Welpenalter, OP nicht mehr möglich, steifes Kniegelenk voller Arthrose, bleibt so.
Trotzdem, vor allem weil halb Russland Interesse an Jokers weiterem Weg und mögliche Heilung hatte, noch beim Spezialisten in Lörrach nachgefragt, Röntgenbilder verschickt. Diagnose: Man findet sicher jemanden, der Joker ein neues Bein anschraubt, ich rate dringend davon ab, lasst ihn, wie er ist, alles andere kanns nur noch schlimmer machen.
Joker hinkte, aber "nur" deswegen, weil das kaputte Bein durch das Anwinkeln kürzer war als das gesunde, Schmerzen hatte er keine, das konnte ihm jeder ansehen, dem wilden Kerle❤️
Joker fand dann ein Zuhause, es war immer alles toll, keine Probleme. Nach vier Wochen kam er wieder, kastriert. Joker freute sich wie irre, wieder hier zu sein. Niemals hat er auch nur einen unserer Hunde schräg angeschaut. Er war immer ein Sonnenschein, stets gut gelaunt, freundlich zu groß und klein, mega anhänglich zu jedem Menschen. Er musste mit auf die Küchenbank, Esszimmerbank, Gartenbank, Gartentisch, Sofa, in seinem Herzen war er ein Windspiel.
Spazieren gehen wollte, konnte er nicht, im Garten toben reichte ihm. Und heulen konnte er ganz schrecklich laut, hörte er mein Auto, fing immer er als erstes an zu heulen und der Rest machte mit.
Nach der Trennung von meinem Verein beschloss ich kurzerhand, völlig aus dem Herzen heraus, ihn bei uns zu behalten. Joker war zu der Zeit, mit den vier WochenUnterbrechung, fast zwei Jahre bei uns. Er war Daheim.
Dann bildete sich ein Knubbel, komische Stelle, an einer Rippe, wuchs nach außen. Dachte mir schon, was das sein kann, mein Doc bestätigte es, Knochenkrebs.
Wir schickten ihn am 9. Februar auf seine Reise.
Schon so oft habe ich angefangen, einen Nachruf über ihn zu schreiben. Immer hab ich aufhören müssen. nicht die richtigen Worte gefunden. nichts mehr gesehen vor Tränen. Auch jetzt laufen sie wieder. Wie bei jedem meiner Schätze, aber Joker.... Er hatte so viel Pech in seinem Leben, warum musste er auch noch Knochenkrebs bekommen?!
Das ist so ungerecht.
Azwakakh-Rüde: EDDIE

Azwakakh-Rüde: EDDIE

15.10.2023

"Entweder du nimmst ihn oder er wird eingeschläfert, ich nehm ihn nicht, ich fürchte mich vor dem.“
Das waren damals die Worte einer Tierschutzkollegin, als es um einen Azawakhrüden namens Amir ging, der sein Frauchen attackiert hatte und einen Pflegeplatz suchte.
Es ist völlig legitim, sich vor einem bissigen Hund zu fürchten und gut, wenn man das artikulieren kann und nicht einen auf cool, sich aber insgeheim in die Hose macht vor Angst - was der Hund natürlich sofort merkt…
Ich schickte meine liebe Jacky mit der größten Transportbox los, die ich hatte. Die Züchterin, bei der Amir mittlerweile wieder war, bekam die Bitte, Amir mit einem Maulkorb, einem Halsband und einer Schleppleine auszustatten.
Also Jacky in der Wüste eintraf, saß ein missmutig dreinblickender Azawakh in der Kiste, der einen angenagten Pullover trug. Sonst nichts.
Also haben wir zwei diese riesige Box mit dem Azirüden ins Hundezimmer/Quarantänezimmer geschleppt, Jacky raus, ich vorsichtig die Box geöffnet und schnell raus, den Azi schon im Genick!
Die folgenden Tage waren sehr spannend. Ich taufte Amir um in Karl-Friedrich, frei nach Karl-Friedrich Börne vom Tatort, der genauso ein arroganter Snob war wie Amir mir vorkam🤣
Damit ich nicht gebissen werde, staffierte ich mich aus mit dicken Schuhen und hielt mir ein Kopfkissen vor die Beine. Ich wollte den armen Kerl nicht provozieren aber auch nicht der unterwürfige Depp sein. Also, Futter hergerichtet, rechts die Schüssel in der Hand, links das Kopfkissen, Tür auf - Karl-Friedrich springt vom Sofa hoch und fletscht mich an, seine Augen funkeln böse: Hau ab!
Ich schaue ihn nicht an, gucke auf den Boden oder an die Wand, summe leise vor mich hin, gehe im Bogen in seine Richtung, Schüssel abstellen - der Moment, in dem man sich ja bücken muß… Karl-Friedrich startet einen Angriff, fliegt auf mich zu, beißt in das Kissen und rupft Teile raus. Ich sag irgendwas von Musst keine Angst haben, die Dödel, bekommst doch lecker Fresschen trallala…. er guckt doch ein wenig konsterniert, ich gehe rückwärts aus dem Zimmer, Tür zu. Geschafft.
Kackis einsammeln. Gleiches Spiel, Wasser auffüllen ebenso. Acht Tage später verteidigt er das Zimmer vehementer als anfangs. Mittlerweile acht Kopfkissen im Müll. Lagebesprechung mit Tierarzt und die Bitte nach Diazepam. Was wiegt der denn? Keine Ahnung, schätze mal nicht mehr als 28 Kilo, machen wir mal die Dosis für 25 Kilo? Ok. Tabletten ins Futter, Karl-Friedrich pennt eine Stunde später friedlich auf seinem Sofa, ich geh rein, Maulkorb übern Kopf, will eben hinten die Schnalle schließen, da wacht er auf und springt mir mitsamt dem Drahtmaulkorb ins Gesicht, blaues Auge.
Einen Tag später, so, du Spinner, ich hasse es, Hunde zu trennen, so geht das nicht weiter. Es ist März, ziemlich frisch draußen, sein Pulli hängt in Fetzen an ihm runter. Ich lasse die Zwischentüre zum Garten offen, in seinem Zimmer ist es warm, er müsste, um raus in den Garten zu gehen, erst aus dem Zimmer, dann über den Gang und dann raus in den Garten. Ich setze mich an den Gartentisch im Hof, mit dem Rücken zur offenen Tür, meine Hunde legen sich um mich herum in ihre Kissen, die Windspiele denken, die Alte spinnt und bleiben natürlich in ihrer warmen Küche, die Whippets liegen am Kachelofen unter ihren Felldecken.
Vier Stunden dauert es, dann kommt Karl-Friedrich bis an meinen Rücken, zum Schnuppern. Ich sage nichts, bleibe ruhig sitzen und stricke mit Eisfingern weiter. Das geht an dem Tag noch zigmal so, einmal sieht Joker ihn und sagt:Oh, ein Neuer, da muss ich mal eben Hallo sagen! Rennt los, ich rufe, nein Joker, bleib da! Zu spät, Joker ist schneller, schon im Hundezimmer, wo er mit einem fürchterlichen Gebrüll sofort wieder rausgejagt wird, hinter ihm Karl-Friedrich wie eine Schnapp-Schildkröte, Zack-Zack-Zack hört man sein Gebiss aufeinander schlagen. Puh, nix passiert dem kleinen Joker (meinem wunderbaren russischen Barsoi).
Dann stelle ich mir einen großen Besen an den Gartentisch. Für alle Fälle. Nicht um damit einen Hund zu verdreschen, Gott bewahre, nur zum Dazwischengehen, meine Arme und Beine brauche ich ja noch.
Drei Tage später, Karl-Friedrich trabt aus dem Zimmer an mir vorbei runter in den Garten. Ich schnappe mir den Besen und gehe langsam hinterher, spaziere um den Apfelbaum herum…. Da rennt er plötzlich los Richtung Haus, ich komm so schnell nicht hinterher, er rennt ins Haus, direkt in die Küche, das Hoheitsgebiet der Butzis!! Nein, er frisst sie nicht - denke ich!
Keine zwei Sekunden später rennt er schreiend wieder in den Garten, gefolgt von einem wütenden Enzo und ich muss doch lachen. Diese kleinen, verzogenen Butzis leiden einfach unter chronischem Realitätsverlust.
Der verunsicherte Karl-Friedrich schaut mich an und sagt, ok, ich kann mich evtl. an diese Irren gewöhnen…..
Das ist der Zeitpunkt, ihm einen richtigen Namen zu geben, ich nenne ihn Eddie. Und er hört ab der ersten Minute auf seinen neuen Namen.
In Folge hört er auch auf Eddiemännle, Eddie-Schnucki oder einfach Eddiele.
Unvergessen, er stellte meinen Sohn am Gartentor, er zwickte meinen Nachbarn in den Hintern, der einfach in den Garten latschte, wie er das bis dato immer tat. Danach hatte ich Ruhe. Eddie ging zu Besuchern, wenn sie dann mal am Tisch saßen, um sie anzustupsen: streicheln mich! Er mutierte zum besten Wanderbegleiter, den man sich vorstellen konnte, ich fühlte mich zu hundert Prozent sicher, wenn ich mit Eddie unterwegs war. Auch Zuhause, Eddie war einfach Eddie, ein stolzer, charaktervoller, supersensibler und einzigartiger Mitbewohner.
Er lief frei, hörte wie ein Schäferhund, jagte nichts, konnte an schreienden Kleinkindern vorbeigehen als wären sie Luft, er war absolut stubenrein, zog nie an der Leine, falls ich ihn mal dran hängte und ich dachte, wir zwei haben einen ganz besonderen Draht. Eine sehr enge Verbindung.
Dies war wohl nicht der Fall. Eines Morgens spuckte er sein komplettes Futter wieder aus, trank Wasser, auch das kam wieder zurück, ich fuhr zum Doc. Das große Blutbild ergab Schreckliches, seine Nierenwerte waren verheerend, das er überhaupt noch laufen kann. Sofortige Diät und zig Zusatzmittelchen halfen nicht, zehn Tage darauf mussten wir mein Eddiemännle erlösen. Ich war am Boden zerstört. Bin es immer noch. Kann es immer noch nicht fassen, wie kann das sein, sein Fell glänzte, mein Doc sagte beim Einschläfern: So ein schöner Hund. Eddie war gerade sieben geworden, das ist doch kein Alter! Einer meiner jüngsten in der Truppe. Ich hätte es doch merken müssen. Er ist ruhiger geworden, das habe ich aufs Alter geschoben. Ein stiller Tod, so eine chronische Niereninsuffizienz, sagte mein Doc, auch kein Trost.
Eddie ist am 15. Oktober gegangen.
Es ist so leer und still ohne ihn.
Ich werde ihn immer vermissen.

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