01.11.2014
Und bereits Anfang des Monats mußte noch ein ganz besonderes Afghänchen seine letzte Reise antreten....
Für die schöne Heidi war die Zeit gekommen.
Ihr Frauchen schrieb uns:
"Vielleicht bedeutet Liebe auch lernen, jemanden gehen zu lassen,
wissen, wann es Abschied nehmen heißt.
Nicht zulassen, dass unsere Gefühle dem im Weg stehen,
was am Ende wahrscheinlich besser ist für die, die wir lieben.
Sergio Bambaren
Im vorletzten Sommer erst war Heidi zu uns gezogen. Eine winzig kleine hoch betagte Afghanen-Dame in bedauernswertem Zustand, aber dennoch von einer unglaublich imponierenden Ausstrahlung. Heidi musste recht bald operiert werden und die begleitende Diagnostik zeigte trauriger weise schon an, dass sie nicht mehr gesund werden kann. Trotzdem hat Heidi sich sehr gut erholt, so manche Flitzerunde im Garten abgehalten und ihren Lebensabend sichtlich genossen. Mit ihrer enorm selbstbewussten und resoluten Art hatte sie sich nach wenigen Tagen den Respekt aller anderen Hunde und von uns den Spitznamen "Inge Meysel" erworben. Mit äußerster Beharrlichkeit hat sie ihre Interessen durchgesetzt und mit ebenso großem Charme hat sie ihre kleinen zusätzlichen Mahlzeiten eingefordert, wann immer ihr danach war und sich so im Laufe der Zeit von 14 auf 18 kg genascht. Heidi, unsere Lebensmittelkontrolleurin und Frikadellentesterin :) Zu den Windspielen war sie ganz besonders bezaubernd, die durften Heidi als Kuschelnest benutzen und die durften ihre freche kleine Nase auch mit in Heidi's Futternapf stecken. Den allergrößten Spaß hatte Heidi mit den anderen Hunden beim gemeinsamen Passanten-Beschimpfen am Gartenzaun. Zuverlässig wie ein fleischgewordener Bewegungsmelder hat Heidi von ihrem Lieblingsplatz am großen Südfenster aus alles gemeldet, was Räder, Beine oder Augen hatte. Wie eine kleine Königin hat sie hoch erhobenen Hauptes und im Wackel-Stackel-Gang den Vorgarten patrouilliert und auf ahnungslose Spaziergänger gelauert ;) In jungen Jahren muss sie nicht nur atemberaubend schön, sondern auch ein echter Feuerstuhl gewesen sein. Ich hätte sie so gerne schon früher kennen gelernt. Am Ende haben Alter und Erkrankung sie doch eingeholt. Ganz leise ist sie geworden, die kleine Heidi, hat viel geschlafen, so tief und fest, dass man ungestraft Zahn- und Ohrenkontrolle erledigen konnte. Auch die anderen Hunde hat sie nicht mehr zurechtgewiesen. Als Heidi ihre geliebten Frikadellen nicht mehr eingefordert hat und statt dessen Beschwerden einsetzten, war uns klar, dass sie sich nun bald auf die Reise machen würde. Was uns bleibt, ist die Erinnerung an eine schöne, aber viel zu kurze Zeit mit einer ganz besonderen Afghanen-Omi
Traurige Grüße, Andrea"
Liebe Andrea, danke für alles!