Afghanen-Hündin: CHOUCHOU

Afghanen-Hündin: CHOUCHOU

03.05.2016

Das gibts doch nicht:-(
Wir witzelten noch, ob es sich überhaupt lohnt, unsere altes Mädchen Chouchou ins offizielle Patenprogramm zu übernehmen...
Und jetzt mußten wir Chouchou auf ihre letzte Reise schicken!
Sie kam nachmittags vom Garten ins Haus, fiel im Wohnzimmer hin konnte nicht mehr aufstehen. Sie erholte sich auch nach einem Schläfchen nicht wieder, so dass wir sie gehen lassen mußten. Unser Doc konstatierte einen Rückenmarksinfarkt, das seien die typischen Symptome.
Kleine Chouchou, machs gut da oben und grüß unsere anderen.

1. Mai 2016
Gestern hat auch unser Patenäffchen Chouchou wieder ihren Sommerhaarschnitt erhalten. Danach ist sie wie ein Geißböckchen durch den Garten gehüpft, mehr oder weniger :-)
Chouchou ist schon so bekannt, dass die Nachbarin aufgrund der Laute von der Straße aus hochgerufen hat:" Ach, die arme Chouchou! Machst sie wieder kurz?" (Der Garten ist uneinsehbar)



28.04.2016
Das ist unsere neues Paten-Afghanenmädchen, Chouchou!
Sie ist zwischen zwölf und vierzehn Jahre alt, genau wissen wir es nicht. Ihre Geschichte ist schnell erzählt. Sie lebte mit mehreren anderen Afghanen und einer Besitzerin in einem Haus mit Garten, ohne Strom und Wasser. Die Hunde waren allesamt... naja, ziemlich rettungsbedürftig.

Wir übernahmen neun davon.
Chouchou hat auf unserer Afghanenpflegestelle täglich mehrmals den Perser gewässert und zwar ausschließlich, auch wenn sie eben von draußen ins Haus kam... sie war so kratzbürstig, dass niemand sie haben wollte. Sie mochte nicht gestreichelt werden und schrie sich beim Abscheren die Lunge aus dem Leib. Nun erzählt unsere Chouchou-Hüterin weiter:-)

"Ich fuhr mit Chester, einem meiner Whippet-Pfleglinge, zu Helge. Dort war Kaffeetreffen mit Nadine, der neuen Besitzerin von Chester. Gleich beim Reinkommen begrüßte uns ein kleines Äffle "ja, was bist du denn für eine Süße?" Helge: "Das ist Chouchou, komisch, das macht sie sonst bei niemandem!" Jaja, liebe Helge:-) (wir glaubten ihr kein Wort)
Als ich nach einer Stunde ging, kam das kleine Äffle wieder angehüpft und hat mich verabschiedet. Ich hab sie ausgiebig gekuschelt und gedacht, was für ein tolles Wesen... Helge wieder: "Das macht sie sonst nie!" Zwei Tage später, Helge fragt mich beiläufig: "Sag mal, willst nicht meine Chouchou haben?" Ich: "Wie jetzt, in Pflege?" "Nein, natürlich nicht, für immer! Mußt halt putzen, bists ja gewohnt..."
Und so zog Chouchou bei uns ein. Aufgrund mehrer, eigener Oldies wurde mit Helge vereinbart, dass evtl. anfallende Tierarzt-Kosten die Windhundhilfe übernimmt. Wir witzelten noch, wir vermitteln uns jetzt gegenseitig Hunde.
Sie kam und war da. Alle respektierten sie auf Anhieb. Und der Clou, wir hatten damals noch keine Hundeklappe, aber Chouchou stellte sich an die Haustür und machte "WUFF"! Dann öffneten wir, wollte sie rein, machte sie wieder "WUFF". Sie hat uns noch NIE ins Haus gemacht. Auch wenn sie Hunger hat, steht sie in der Küche und macht "WUFF". Sie bekommt dreimal am Tag eine 400 gramm Dose.
Chouchou kommt zum Schmusen, wenn SIE es will. Sie hasst Afghanen, deshalb hat sie vermutlich auch bei Helge den Perser malträtiert. Sie hat bis vor Kurzem noch jede Nacht auf dem Kopfkissen geschlafen, außer es war ein Pflege-Afghane im Haus. Dann blieb sie aus Protest im Wohnzimmer unten! Könnte Chouchou schreiben, würde sie vermutlich ein Schild raus hängen: Afghanen verboten! Ihr Augenausdruck verrät sowas in der Art, wenn sie einen Ihrer Sorte sieht... wo ist der Eimer....
In letzter Zeit ist sie nicht mehr ganz so aufmüpfig. Manchmal ertönt ihr vorwurfsvolles "hey-du-hast-mich-heute-vergessen-WUFF" vier- oder fünfmal am Tag. Dann hat sie schlicht vergessen, dass sie schon etwas gefressen hat. Zur Probe hat sie ein Mal viermal bekommen, aber reingepasst hat es dann doch nicht:-)
Jetzt müssen wir sie bald wieder scheren. Davor grauts uns jetzt schon. Letzten Frühling hat der Nachbar besorgt angerufen, was für Laute aus unserem Garten kommen, ob er irgendwie helfen kann.... Eine Stunde Chouchou kurzhaarig machen, eine Stunde Geschrei vom Feinsten.
Wir hoffen, wir dürfen Chouchou noch eine Weile um uns haben, sie hat ein ganz eigenes Wesen, was uns allen sehr ans Herz gewachsen ist.
Chouchou, den Namen hat übrigens Helge sich erdacht. Wunderschön gell.

Da unsere Afghanen-Paten nun seit längerer Zeit keinen Patenhund mehr haben, haben wir Chouchou ganz offiziell zum Patenhund gemacht. Wie gesagt, die Tierarztkosten liefen bisher auch über die Windhundhilfe, nur eben inoffiziell.